Ein denkwürdiger Abend – Kulturfabrik Kofmehl

Ein denkwürdiger Abend

Der Samstag, 23. April 2011 wird unvergessen bleiben – Laternen-Joe spielten im Kofmehl

Schon im Vorfeld schlug die Ankündigung von Laternen-Joe hohe Wellen – die Band, die über Jahre von der Bildfläche verschwunden war, sollte doch tatsächlich wieder auf Tour gehen – und dabei im beschaulichen Solothurn Halt machen.

Als diese Woche im Internet von einem miserablen Tourauftakt in Zwickau mit anschliessenden Fan-Protesten berichtet wurde, war die Konfusion perfekt: Würden Laterne-Joe ihr Publikum auch in Solothurn enttäuschen?

Den Anfang machte eine Kinderstimme, welche ein Laternenlied trällerte. Als schliesslich der Vorhand fiel, trauten mache eingeschleischte Laternen-Joe-Fans ihren Augen nicht: Auf der Bühne standen drei völlig unbekannte Musiker.

Einige Akkorde später nahm der Spuck ein Ende: Jack Laterne, Julia Laterne und Jealousy Laterne spazierten – mit Laternen in den Händen – doch noch auf die Bühne und schnallten sich ihre Instrumente an.

Und schon war die Stimmung auf dem Siedepunkt. Zum Auftakt gabs zwei Laterne-Joe Klassiker: Parlez-Vous Laterne (2009) und Hymne Wider Willen (1994). Auch der erste lange, Laternen-typische Dialog liess nicht lange auf sich warten.

Bei “Junge” sangen schliesslich 900 Laternen-Joe-Fans vom ersten bis zum letzten Wort lautstark mit. Mit “Hey hu” (1993), Ausserirdische (1988), Punkbabies (2001) und Wiking Jugend (1994) kamen insbesondere die Laternen-Joe-Liebhaber der ersten Stunde auf ihre Kosten.

Bei Vollmilch – einem der ältesten Ärzte-Songs aus dem Jahre 1983 – testete Jealousy Laterne ausgiebig seine Mundartkenntnisse. Es folgte der Song “A-Moll” (2001), bei welchem die Fanschar zum Mitsingen animiert wurde.

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Überraschend gings weiter: Mit “Kein Problem”, “Rebell”, “Omaboy”, “Dein Vampyr”, “Liebe & Schmerz”, “Geh mit mir” und “Am Ende meines Körpers” wurden weitere Raritäten aus unterschiedlichsten Dekaden angestimmt.

Nach “Die traurige Ballade von Susi Spakowski” und “Opfer” folgte das “Lied vom Scheitern” und nach “No Future” gabs die Hymne “Unrockbar”, danach verschwanden Laternen-Joe ein erstes Mal von der Bühne.

Der erste Zugabeblock startete mit dem Laternen-Joe-Überhit “Laternen Charge”, gefolgt von “Friedenspanzer” und “Uns geht’s prima”. Dazwischen folgten lange Konversationen auf der Bühne, danach verabschiedete sich die Band.

Doch es kam noch besser: Laternen-Joe kehrten wieder zurück – und mit “Deine Schuld” und “Himmelblau” folgten zwei Kracher, bei denen auch die jüngere Generation aus voller Brust mitsingen konnte. Nach “Geld” verabschiedeten sich Laternen-Joe erneut.

Das Publikum liess jedoch nicht locker, skandierte minutenlang den Bandnamen und holte tatsächlich noch weitere Zugaben raus: Als Schlussbouquet gabs den Oldie “Erna P” (1984) und mit “Schrei nach Liebe” einer der allergrössten Ärzte-Hits.

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